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Die Zahl begleitet mich über Jahrzehnte mit unterschiedlichsten Bedeutungen und Assoziationen:
Hausnummern, Jahre, Wechsel von Lebensumständen.
Nicht immer wahr-, aber immer angenommen.

Zeichner und Maler
Zeichnen und Malen erlebe ich seit meiner Kindheit als Herausforderung. Auf Papier, Karton oder Leinwand etwas wiederzugeben, so wie ich es sehe, wie es mir erscheint, was es bei mir an Empfindungen auslöst, treibt mich an. Zeichnen und Malen verstehe ich als Handwerk.
Einen Untergrund, ein Werkzeug, eine Farbe so einzusetzen, das tatsächlich das entsteht, was ich will ist mein Ziel. Manchmal nahe dran, nie endgültig zufrieden – das hält mich neugierig, lässt mich neu anfangen, immer weiter lernen.
Bleistift

Das Medium der Mitte, nie ganz schwarz, weiß nur der Untergrund oder eine Überhöhung. Zeichnen mit dem Bleistift ist tastende Annäherung. Wo man sicher ist, erlaubt man sich den fetten und dunklen Strich. Und der sitzt häufig doch falsch, weil man nicht zeichnet was ist, sondern was man davon im Kopf hat. Der Bleistift lehrt Sehen.
Tusche

Schwarz oder Sepia, auf einfarbigem Untergrund – Dualität von frei gelassener Fläche und Strich. Was mich daran reizt? Die Graustufen und Zwischentöne durch die pure Illusion zu suggerieren, durch Wandeln der Strichstärke, durch Unterbrechungen und Aussetzer.
Ölfarbe

Ölfarbe ändert ihre Tonalität nicht beim Trocknen. Was Du anrührst, bekommst Du auch. Wäre da nicht das Miteinander der Farben: die einen decken, die anderen legen sich transparent über andere. Wer will, kann noch nicht getrocknete Farben mischen – aber nicht immer will man das. Wissen, wie sich eine Farbe verhält heißt, jede wie eine Diva zu behandeln und deren Auftritt im Orchester zu steuern. Öl malen gleicht der Arbeit eines Komponisten, der die Aufführung des eigenen Werks dirigiert.
“Ich male und zeichne, was mich mich berührt.”

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Dirk Fabian
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Living – In Arbeit 😉
Unser Kater lag kürzlich auf unserer Couch auf mehreren Decken. Diese ergeben für mich eine Fortsetzung des surrealen Themas der übereinander liegenden Netze auf Dali’s Karren. Zusammen mit einer alten Ausgabe einer längst vergessenen „Living“ von Martha Stuart wird sein…
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Vier Ausblicke
In der Familie, in unserer Gesellschaft – auf die gleiche Welt schauen wir mit mehr oder weniger unterschiedlichen Positionen. Jeder erlebt seinen eigenen Eindruck, das „Gleiche“ gibt es nicht. Wie bereit sind wir, die Position des anderen einzunehmen? Machen wir…
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Dali’s Karren
Am Hafen von Trapani stand dieser Karren mit einem ganzen Haufen Fischernetzen. Er hat etwas Surreales – die Formen erinnern an eine Komposition von Dali. Für mich spannend wurde die Herausforderung der Details im „Faltenwurf“ und dem Rost und den…
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Blick vom Schönberg in die Rheinebene
An einem Dezembernachmittag in 2023 haben Coci, Charlotte und Z hier ein Picknick gemacht. Als die Sonne am Schwinden war, gab es dieses wunderbare Licht und die Nebel in der Ebene. Wer genau hinschaut, sieht sogar den Berg und die…
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Die Möve
Über die Dächer in Levanto hinweg auf einem Abluftrohr in der Nachbarschaft. Eine Möve, selbstbewusst schaut sie in den Himmel.
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Hauswand in Levanto
Die westliche Kultur strebt nach Perfektion. Wenn ich Freunde und Bekannte in meiner Blase besuche, stimmt zumeist alles. Jede Schranktür in der Küche hängt mit dem absolut korrekten Spaltmaß. Die Schindeln auf den Dächer sehen aus wie Lego. In meiner…
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Straße nach Trapani
Früh am Morgen strahlte die noch tief stehende Sonne einen Felsen bei Erice an. Der bewegte Himmel über dem Meer und die Farben waren so ein Kontrast zu der Ruhe.
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Feld am Kaiserstuhl
Wir waren mit Z’s Käfer im Spätsommer bei Bötzingen unterwegs und im Gegenlicht erlebten wir einen spektakulären Abendhimmel mit unglaublichen Farben.
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Waldstück bei Erice
An einem Spätnachmittag im Herbst 2019 wanderten meine Töchter mit mir auf den Monte Erice in Sizilien. Dieser Berg ist zwar immer wieder in Nebel gehüllt, aber der Moment, wenn zeitgleich im Umland die Sonne scheint, ist ein ganz Besonderer.…
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Alter Weg bei Schwarzkollm
Eine alte Baumallee, ein Weg der nicht mehr gegangen wird. Uns bekannte Ziele erreichen wir auf Wegen, die vermeintlich immer schon da waren, befestigt und mit Hinweisschildern versehen. Gehen wir neue Wege, erreichen wir das gleiche Ziel vielleicht schneller und…
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Feld bei Schwarzkollm
Otfried Preußler hat die bekannteste Sage meiner alten Heimat, die Geschichte vom sorbischen Jungen Krabat wie kein anderer mit Worten aufleben lassen. Er beschreibt Landschaft und Menschen so treffend in seinen ersten Zeilen im Buch: „Es war in der Zeit…
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Sorbischer Hof im Winter
Die sorbischen Höfe sind kleine Trutzburgen, niedrige einstöckige Gebäude, zumeist aus unverputztem Klinker. Für mich sind Klinker, diese Höfe und die karge Landschaft Heimat.
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Hof bei Bergen
Eher untypisch für die Niederlausitz wirkt dieser Hof im Winter. Wie von Kindern zusammengewürfelt stehen da Quader und vom Schnee egalisierte Dachflächen im Raum.
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Bei Eichstetten (Kaiserstuhl)
Später Vormittag im Nebel scheint die Sonne auf ein Feld. Störende Strukturen verschwinden. Es bleiben Bäume und die Schatten von Erdwällen und Wegrändern.
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Winter am Kaiserstuhl 1
Eines meiner ersten Bilder, bei dem ich fast nur lasierende Pigmente verwendet habe.
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Schmuckmacher in Syracusa
Im Oktober 2019 traf ich mit meiner Familie diesen Schmuckmacher in einer Gasse in Syracusa. Vor einer riesigen Tür hatte er seine offene Werkstatt aufgebaut. In den Malprozess seit Ende 2021 brach der Angriff Putins auf die Ukraine. Die täglichen…
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Fischer in Trapani
Nach mehr als 30 Jahren in der digitalen Welt, zuletzt als „Senior Consultant Digitalisierung“ habe ich 2022 wieder das Analoge in den Fokus gerückt, das Malen mit Haaren, Ölen und Pigmenten. Trapani hat mich fasziniert. Abseits der Touristenziele habe ich…
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Die Tür
Mein erstes Ölbild seit 1988, für meinen Vater. Eigentlich nur eine Tür in Freiburgs Konviktstraße. Mir hat sich erst beim Malen erschlossen, wie sich hier in einer simplen Ansicht ganz viele Ebenen und Räume auftun: Die Straße auf der ich…
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Altes Magazin
Den Begriff „Magazin“ kenne ich aus meiner Kindheit als Laden der russischen Besatzer. Bei einer Wanderung mit meiner Frau und unseren Töchtern stieß ich auf dieses verfallene Gebäude. Irgendwo im Nirgendwo bei Noto auf Sizilien. Gerne kommentieren, was das in…
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