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Die Zahl begleitet mich über Jahrzehnte mit unterschiedlichsten Bedeutungen und Assoziationen:
Hausnummern, Jahre, Wechsel von Lebensumständen.
Nicht immer wahr-, aber immer angenommen.

Zeichner und Maler

Zeichnen und Malen erlebe ich seit meiner Kindheit als Herausforderung. Auf Papier, Karton oder Leinwand etwas wiederzugeben, so wie ich es sehe, wie es mir erscheint, was es bei mir an Empfindungen auslöst, treibt mich an. Zeichnen und Malen verstehe ich als Handwerk.

Einen Untergrund, ein Werkzeug, eine Farbe so einzusetzen, das tatsächlich das entsteht, was ich will ist mein Ziel. Manchmal nahe dran, nie endgültig zufrieden – das hält mich neugierig, lässt mich neu anfangen, immer weiter lernen.

Bleistift

Das Medium der Mitte, nie ganz schwarz, weiß nur der Untergrund oder eine Überhöhung. Zeichnen mit dem Bleistift ist tastende Annäherung. Wo man sicher ist, erlaubt man sich den fetten und dunklen Strich. Und der sitzt häufig doch falsch, weil man nicht zeichnet was ist, sondern was man davon im Kopf hat. Der Bleistift lehrt Sehen.

Tusche

Schwarz oder Sepia, auf einfarbigem Untergrund – Dualität von frei gelassener Fläche und Strich. Was mich daran reizt? Die Graustufen und Zwischentöne durch die pure Illusion zu suggerieren, durch Wandeln der Strichstärke, durch Unterbrechungen und Aussetzer.

Ölfarbe

Ölfarbe ändert ihre Tonalität nicht beim Trocknen. Was Du anrührst, bekommst Du auch. Wäre da nicht das Miteinander der Farben: die einen decken, die anderen legen sich transparent über andere. Wer will, kann noch nicht getrocknete Farben mischen – aber nicht immer will man das. Wissen, wie sich eine Farbe verhält heißt, jede wie eine Diva zu behandeln und deren Auftritt im Orchester zu steuern. Öl malen gleicht der Arbeit eines Komponisten, der die Aufführung des eigenen Werks dirigiert.

“Ich male und zeichne, was mich mich berührt.”

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Dirk Fabian

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